Michaela Eislöffel, parteilose Bürgermeisterin für Dinslaken
Kindheit | Jugend | Familie
Im Jahr 1966 wurde ich in Duisburg geboren und wuchs mit meinen beiden jüngeren Geschwistern in einem Mehrgenerationenhaus auf. Zu meiner Großmutter hatte ich ein besonders inniges Verhältnis. Ihre Werteorientierung hat mich in meinem Verständnis für Demokratie und Zivilcourage entscheidend geprägt. Geprägt durch meine christliche Sozialisation und mein Aufwachsen in einer großen Familie, setzte ich mich schon früh für Gerechtigkeit und ein Miteinander ein.
Während meiner Jugendzeit war mein Alltag durch meine sportlichen Aktivitäten als Kanusportlerin geprägt. Die Liebe zum Sport war für mich ausschlaggebend in Bezug auf meine Berufswahl. Meine anschließende Berufstätigkeit beim Landessportbund NRW war aus meiner damaligen Perspektive der richtige Schritt nach meiner Schulzeit.
Während meiner Ausbildung und späteren Tätigkeiten entdeckte ich, dass es mir leichtfiel, mich in neue Inhalte einzuarbeiten. Ich entdeckte das Lernen für mich und durch die Impulse unterstützender Kolleg*innen entwickelte sich ein innerer Antrieb und ein Ausblick auf vielfältige berufliche Möglichkeiten.
Bis heute begleitet mich dieser innere Antrieb Neues entdecken und lernen zu wollen, sowie mich mit all meinen Fähigkeiten für ein demokratisches Miteinander einzusetzen.
Meine drei erwachsenen Söhne Alexander, Frederic und Paul sind mein familiärer Rückhalt und familiärer Rückzugsort. Meine beiden älteren Söhne studieren Politikwissenschaften und Soziologie und mein jüngster Sohn macht eine handwerkliche Ausbildung. Ich freue mich darüber, dass „meine Jungs“ mich Amt als Bürgermeisterin und in meiner erneuten Kandidatur aktiv unterstützen.

Ausbildung und Studium
Nach meinem Schulabschluss 1982 machte ich eine kaufmännische Ausbildung beim Landessportbund NRW. Nach erfolgreicher Abschlussprüfung war ich als Sachbearbeiterin der Sportjugend NRW in den Bereichen „Jugendpolitik“, „Sportliche und kulturelle Jugendarbeit“ und „Internationale Begegnungen“ tätig. Über den zweiten Bildungsweg machte ich im Dezember 1992 mein Abitur am Niederrhein-Kolleg. Ein Lehramtsstudium an der Universität Essen schloss ich an. Seit 2004 war ich als Lehrerin in verschiedenen Schulformen für die Bezirksregierung Düsseldorf tätig. So arbeitete ich in verschiedenen Grundschulen im Kreis Wesel, erweiterte meine pädagogischen Kenntnisse und Fähigkeiten, an einer ‚Förderschule für sozial emotionale Entwicklung’ und an der Schule für Kranke in einer Kinder- und Jugendpsychiatrie in Düsseldorf.
2016 wurde ich in den Personalrat für Förderschulen und Schule für Kranke in der Bezirksregierung Düsseldorf gewählt. Hier sind mein Wirkungskreis und die Themenfelder breit gefächert: z.B. Personaleinsatzgespräche, Arbeits- und Gesundheitsschutz, Interessensvertretung der Lehrer*innen in Förderschulen des Kreises Wesel.
Seit Anfang des Jahres 2020 war ich durch die Bezirksregierung Düsseldorf in die Kreisverwaltung Wesel abgeordnet und arbeitete dort mit einigen Stunden als „Systemberaterin für Extremismusprävention in Schulen“. Seit November 2020 bin ich als Bürgermeisterin für die Stadt Dinslaken tätig.
Soziales Engagement
Soziales Engagement war und ist mir auf meinem Lebensweg eine Herzensangelegenheit. Besonders die Zusammenarbeit mit Menschen und vor allem die Unterstützung von Kindern und Jugendlichen ist für mich von großer Bedeutung. Aus eigener Erfahrung weiß ich um die Bedeutung von Sport und Vereinszugehörigkeit im Kindes- und Jugendalter. So engagierte ich mich weit über meine hauptberufliche Tätigkeit hinaus beim Landessportbund NRW als Dozentin in verschiedenen Ausbildungsbereichen. Ich leitete Gruppenhelfer*innen- und Übungsleitern*innen-Ausbildungen für den Kinder- und Jugendbereich. Engagiert leitete ich in Zusammenarbeit mit der Lebenshilfe Dinslaken integrative Eltern-Kind-Turngruppen und Psychomotorikgruppen für Kinder im Vorschulalter.
In Zusammenarbeit mit dem Jugendamt Moers arbeitete ich in Projekten mit Mädchen, die Opfer von sexueller Gewalt geworden waren. Während meines Studiums unterstützte ich sporadisch die Arbeit des Vereins Frauen helfen Frauen in Dinslaken. In Zusammenarbeit mit der Gleichstellungsstelle der Stadt Voerde leitete ich Schwimmkurse für muslimische Frauen. Darüber hinaus war es mir wichtig, das große Engagement einzelner Personen aus Voerde im Rahmen des „Projektes Kinder aus Tschernobyl“ zu unterstützen, indem wir in meiner Familie in Ferienzeiten Kinder aus Tschernobyl aufnahmen.
1999 organisierte und leitete ich zusammen mit meinem Jonglier- und Akrobatikpartner ein Zirkusprojekt für Kinder und Jugendliche auf der Landesgartenschau Olga für den Zirkus Roncalli. Im gleichen Jahr waren wir an der Organisation und Durchführung eines Zirkusfestivals für internationale Nachwuchsartist*innen in Oberhausen beteiligt. Bis heute denke ich gerne an die Zusammenarbeit mit professionellen Regisseur*innen und Zirkusartist*innen zurück. Die Eindrücke der Aufführung, in der Oberhausener Kinder und Jugendliche gemeinsam mit Nachwuchsartist*innen des Moskauer Staatszirkusses eine Martinee gestalteten bewahre ich bis heute tief in meinem Herzen.
Meiner evangelischen Heimatgemeinde in Duisburg-Neuenkamp blieb ich auch trotz Umzug noch viele Jahre verbunden. Ich sang dort seit meinem achten Lebensjahr bis ins Erwachsenenalter im Chor und leitete als junge Frau mit einer Freundin den Jugendkeller der Gemeinde. Später war ich auch an dem Aufbau eines Jugendkellers der evangelischen Gemeinde Dinslaken-Innenstadt beteiligt.
Politisches Engagement
Als jugendliche Sportlerin engagierte ich mich in der „Initiative Sportlerinnen und Sportler für den Frieden – gegen Atomraketen“.
1986 schärfte der Reaktorunfall von Tschernobyl mein Bewusstsein für Umwelt und Politik.
In meiner jetzigen Heimatstadt Dinslaken setze ich mich für ein weltoffenes Miteinander und demokratische Grundwerte ein. Ich stelle mich gegen Extremismus, Rassismus, Antisemitismus und Ausgrenzung jeder Art. Bis heute arbeite ich aktiv daran, dass diese Themen Menschen in unserer Stadt über Parteigrenzen hinweg in dem Bündnis „Dinslaken stellt sich quer“ für die Sache vereint.
Seit 2013 bin ich in einer Doppelspitze mit einem Kollegen Vorsitzende der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) Kreis Wesel. Ich setze mich zusammen mit Kolleg*innen für gute Arbeitsbedingungen in Schulen ein.
2019 Fantastival „Demokratie Leben“ gemeinsam für Demokratie. Zu meiner Freude sind die Nachwuchspolitiker*innen meinem Aufruf gefolgt und arbeiteten an jedem Abend des Fantastivals 2019 für Demokratie und Toleranz zusammen.
Hier bin ich mit Niklas Graf- Bündnis90/Die Grünen, Jordan Freeman – damals Die Linke und Carlotta Graf – Junge Union zu sehen.
Ehrenämter
In der Zeit von 2015 bis 2025 war ich als ehrenamtliche Sozialrichterinnen am Sozialgericht Duisburg tätig. Im Rahmen dieses wichtigen Ehrenamtes konnte ich meine Erfahrungen aus den verschiedenen Tätigkeiten zu einer gerechten Rechtsprechung bei öffentlich-rechtlichen Streitigkeiten einbringen. Meist handelte es sich um Streitpunkte zu Aufgaben und Leistungen der Bundesagentur für Arbeit, der Grundsicherung, der Pflegeversicherung, Sozialhilfe und des Asylbewerberleistungsgesetzes.
Bis 2020 war ich zusammen mit einem Kollegen in einer Doppelspitze Vorsitzende der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft im Kreises Wesel. Die Mitglieder hatten mir mehrfach das Vertrauen in Wahlen ausgesprochen. Gemeinsam mit Kolleg*innen setzte ich mich aktiv für gute Arbeitsbedingungen in Schulen ein.
Auch als Bürgermeisterin setze ich den Fokus auf gute Bildung und gute Arbeitsbedingungen in unseren Dinslakener Schulen ein.
Hobbies
In meiner Freizeit bin ich gerne in Bewegung und am liebsten draußen in der Natur. Ich gehe wandern, fahre Rad oder bin mit dem Kanu auf unseren heimischen Gewässern unterwegs. Ich schätze die körperliche Aktivität genauso wie die Ruhe der Landschaft. Besonders gerne bin ich an den Tenderingseen, zum Beispiel im Strandbad, oder zum Schwimmen im DINamare.
Neben der Bewegung finde ich Entspannung beim Lesen. Zuletzt habe ich „Was wir jetzt tun müssen“ von Maja Göpel gelesen. Das Buch macht Mut, zeigt Wege aus der Krise und erinnert daran, wie viel wir gemeinsam bewegen können. Ein Gedanke, der mich auch in meiner Arbeit für unsere Stadt begleitet.